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Freie Fahrt für Tiny HouseEin mobiles Hotelzimmer mitten in der Natur

Das Tiny House Mysaess wechselt alle paar Monate den Standort. Zurzeit steht es im Hügelland von Oberbalm, zwischen Bern und Schwarzenburg.

«Viele haben das Gefühl, es sei einfach ein Häuschen auf einer Wiese», sagt Jérôme Rütsche. Dabei sei es viel mehr, nämlich ein Hotelzimmer in der Natur, ein minimalistisches Tiny House mit einzigartigem Design und ein Beitrag zum sanften, nachhaltigen Tourismus. Der Berner Designer ist Initiant und treibende Kraft von Mysaess. Anders als das originale Maiensäss steht Rütsches Tiny House nicht fix zwischen Dorf und Alp, sondern wechselt alle drei Monate den Standort. Gerade thront es im Hügelland von Oberbalm, zwischen Bern und Schwarzenburg.

Initiant und treibende Kraft von Mysaess: Designer Jérôme Rütsche.

Ende April umgeben blühende Zwetschgenbäume und saftige Wiesen das Mysaess. Das «Kistchen», wie es der Designer gern nennt, steht an einem Wegrand. Im Rücken der Bauernhof der Gastgeber, frontal ein kleines Waldstück.

Mobiles Hotelzimmer: Das Tiny House ist unterwegs zu einem neuen Standort.

Der Eingang ist zugleich die einzige Fensterfront. Wenn man die rechts liegende, spektakuläre Aussicht über die Hügellandschaft geniessen will, muss man sich hinausbewegen, mindestens bis auf die von einem Segel überdachte Terrasse. «Scheiben rundherum finde ich gestalterisch unschön», erklärt Rütsche. Ausserdem sorge der fokussierte Ausblick für ein wohliges Raumgefühl ohne Ablenkung.

 Einzig die Dusche fehlt noch

Aus heimischem Holz gezimmert: Blick in Essecke und Küche.

Stil und Design spielen neben dem Setting die Hauptrollen bei Mysaess. Ausgestattet ist das zehn Quadratmeter kleine Tiny House mit Betten für bis zu vier Personen, kleiner Küche, einem Tisch zum Essen und einer Toilette. Es gibt Strom, Wasser und eine Bodenheizung.

Die grosse Abwesende ist die Dusche. Zurzeit findet man sie im Bauernhof, sie soll in spätere Versionen des Mysaessintegriert werden. Vom Vorzelt bis zum Geschirr stammt alles aus Schweizer Produktion, vieles von Kleinbetrieben. Das Häuschen selbst ist aus heimischem Holz gezimmert, zur Isolation wurde Schafwolle verwendet.

Für die Nacht wird aus der Essecke das Schlafzimmer. 

Mysaess steht jeweils auf dem Grundstück eines Bauernhofs. Die Gastgeber erhalten eine Umsatzbeteiligung, können Hofprodukte oder andere Extras anbieten und kümmern sich im Gegenzug um den Unterhalt des Wassertanks sowie die Reinigung. «Wir wählen die Standorte so aus, dass sie zwar ab vom Schuss und doch schnell erreichbar sind», erklärt Jérôme Rütsche.

Das Angebot richtet sich an ein urbanes Publikum, das Sinn für Design und Gestaltung mitbringt und sich eine komfortable Auszeit in der Natur gönnen will. Mit Erfolg: Der Prototyp von Mysaess sei seit seiner Lancierung im September 2020 durchgehend gut ausgelastet. Zur Finanzierung weiterer «Kistchen» läuft gegenwärtig ein Crowdfunding.

Buchungen, Standorte, Crowdfunding und mehr: mysaess.ch