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Kurioses an der Eishockey-WM«Unser Trainer ist ein Clown» – Beschimpfungen führen zum Erfolg

Starker Tobak: Stürmer Vilmos Galló greift den eigenen Nationaltrainer an.

In Tschechien geht es ab Freitag um den Weltmeistertitel – an den WM-Turnieren der unteren Stufen hingegen um Sein oder Nichtsein. In Italien fanden zuletzt die Titelkämpfe der Division 1a statt, die früher als B-WM galt. Mitte der Neunziger mit der Schweiz als Stammgast.

Um den Aufstieg kämpfte unter anderem Ungarn, der Start glückte mit Siegen über Japan und Südkorea. Die Niederlage gegen Rumänien aber führte zu einem Donnergrollen innerhalb des Teams, ja mehr noch, Hockey-Ungarn wurde in seinen Grundfesten erschüttert.

Stürmer Vilmos Galló wetterte gegen Nationaltrainer Don MacAdam, der ihn nicht mehr Powerplay spielen liess. «Unser Coach ist leider ein Clown», resümierte der 27-Jährige, der künftig in der höchsten finnischen Liga engagiert sein wird. Er sagte es nicht einfach so, sondern live und ungeschminkt im ungarischen Fernsehen.

Galló ergänzte, er gebe in jedem Spiel sein Bestes, der Trainer versuche jedoch, ihn zu stürzen. Unterstützung kriegte er von Goalie Bence Balizs, der sagte, es sei schwer, zu gewinnen, wenn man tagelang von jemandem angegriffen werde, der zur eigenen Mannschaft gehöre. Die Atmosphäre in der Garderobe sei fürchterlich gewesen.

Bald eine WM daheim?

Coach MacAdam reagierte mit der Gelassenheit eines 73-Jährigen. An und für sich wäre der Kanadier Direktor des Nationalteams, es ging ihm vor Jahresfrist aber ein wenig wie den Bayern aus München – allen Bemühungen zum Trotz fand er schlichtweg keinen geeigneten Trainer. So übernahm er gleich selbst.

Und vielleicht bleibt MacAdam ja gar im Amt. Denn obwohl sich das Team selbst zerfetzte, kriegte es die Kurve; Ungarn schaffte tatsächlich den Aufstieg, wird 2025 wie vor Jahresfrist im Konzert der Grossen mitspielen können. An der WM 2023 in Finnland genossen die Magyaren kaum Kredit, während die anderen Nationen Räumlichkeiten innerhalb der Arena erhielten, teilte der Weltverband IIHF dem Team als Bereich für die Trainer einen alten Container ausserhalb des Stadions zu. Die Ambitionen aber sind hoch: Ungarn liebäugelt damit, in naher Zukunft eine Weltmeisterschaft auszutragen.