Auf einem Hornusserplatz in Neuenegg ist ein Mann am Sonntag von einem sogenannten Nouss am Kopf getroffen worden. Am Montag erlag der 68-Jährige seinen schweren Verletzungen im Spital.

Wie die regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland und die Berner Kantonspolizei am Donnerstag mitteilten, handelt es sich um einen Schweizer aus dem Kanton Solothurn. Er wurde nach dem Unfall von einer Ambulanz ins Spital gebracht. Wie der Eidgenössische Hornusserverband (EHV) schreibt, passierte der Unfall während eines Meisterschaftsspiels. Beim verunfallten Mann handelt es sich um einen Schiedsrichter.

Der Polizei wurde der Unfall am Montag nachträglich gemeldet. Sie hat unter der Leitung der regionalen Staatsanwaltschaft Ermittlungen zum Unfall aufgenommen.

Kaum schwere Unfälle

Hornussen ist eine Schweizer Mannschaftssportart. Sie besteht darin, dass ein sogenannter Schläger der einen Mannschaft den Nouss so weit wie möglich ins Spielfeld hinausschlägt, wo die gegnerische Mannschaft den Nouss «abtut», also herunterholt.

Laut EHV seien schwere Unfälle beim Hornussen eher selten. Es habe aber bereits Fälle gegeben, in denen es zu schweren Augenverletzungen gekommen ist. Das führte auch zu Diskussionen im Verband, unter anderem zu einer allfälligen Helmpflicht. Bereits obligatorisch ist ein Helm für Spieler, Schiedsrichter, Rieschefs und Obmänner mit Jahrgang 1984 und jünger. 

Der Nouss, die Flugscheibe, ist laut EHV 78 Gramm schwer und misst rund sechs auf drei Zentimeter. Er kann eine Abschlaggeschwindigkeit von bis zu 306 Kilometern pro Stunde, eine Flughöhe von 50 bis 70 Metern und eine Flugweite von 330 Metern erreichen.

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version stand geschrieben, dass der Mann am Donnerstag gestorben ist. Dies war falsch. Der  68-Jährige ist am Montag, einen Tag nach dem Unfall, im Spital verstorben.

PD/nfe/js

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