Pro-Palästina-Demo in Bern100 Personen demonstrierten gegen Israels Rafah-Angriff
An einer Spontankundgebung auf dem Bahnhofplatz solidarisierten sich Demonstrierende mit den Uni-Protesten – und skandierten heikle Parolen.
Am Dienstagabend, um 17 Uhr, trafen sich ungefähr 100 Personen auf dem Berner Bahnhofplatz, um ihre Solidarität mit Palästina zu bekunden und um gegen den israelischen Angriff auf die Grenzstadt Rafah zu protestieren. Zur bewilligten Spontandemo aufgerufen hatte das Kollektiv «Bern for Palestine».
Gleich zu Beginn der Kundgebung stimmten die Demonstrierenden den umstrittenen Protestsong «From the river to the sea» an. Passanten reagierten genervt. Die Kantonspolizei Bern war auf dem Bahnhofplatz präsent, hielt sich aber im Hintergrund.
Als Teil der Protestaktion mischten sich auch Mitglieder der kommunistischen Organisation «Der Funke» unter die Leute. Die Menge solidarisierte sich mit den Uni-Protesten in Zürich und Lausanne. Ihre Forderungen: Waffenstillstand und Demilitarisierung.
Fragwürdige Parolen
Die Demonstrierenden sprachen sich klar gegen Frieden mit Israel aus: «No peace for stolen land» (Kein Frieden für gestohlenes Land) und «Viva Intifada» (Es leben die Aufstände gegen Israel) waren zwei der Parolen, die auf dem Bahnhofplatz skandiert wurden.
Eine Sprecherin rechtfertigte gar den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 als «Widerstand gegen Israel».
Eine Passantin beobachtete die Demonstranten und filmte sie. Sie ist Israelin und nahm im Oktober 2023 an einer Mahnwache für die israelischen Geiseln der Hamas auf dem Bundesplatz teil. Sie kam per Zufall über den Bahnhofplatz. «Die Demonstrierenden wissen nicht, was sie sagen», sagte die Frau sichtlich bewegt.
Ihr Vater wurde am 7. Oktober von der Hamas ermordet. Er hatte Freunde in Gaza. Die Hamas sei auch für die Palästinenser schlecht, sagt die Frau. Die Demonstranten skandierten derweil «Free free Palestine».
Um 18.10 Uhr verstummte der Chor, die Demonstrierenden falteten ihre Transparente zusammen und zogen ab.
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