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Erlebnis mit PubliBikeWie ich des Velodiebstahls verdächtigt wurde

Und die App zählt unbemerkt die Stunden: PubliBikes in freier Wildbahn.

Eigentlich hatte ich das E-Bike längst zurückgegeben. Oder sagen wir: Ich bin mir zu etwa 90 Prozent sicher, dass ich die vertraute Anzeige «Return o. k.» auf dem Display habe aufscheinen sehen, als ich es abgestellt habe – vorher entferne ich mich eigentlich nie von den Stationen des Veloverleihsystems PubliBike.

Als Person, die immer mal wieder unter Zwangshandlungen leidet und vor dem Zubettgehen mehrmals kontrollieren muss, ob der Herd auch abgestellt und die Wasserhähne zugedreht sind, würde ich mir hier selbst besondere Glaubwürdigkeit zusprechen.

Meine App aber war anderer Meinung. Sie zählte weiterhin unbemerkt die Stunden, bis ich am nächsten Tag eine Nachricht erhielt: Ich hätte die maximale Ausleihdauer überschritten und solle das Gefährt so rasch wie möglich retournieren.

Anruf bei der Helpline, die mich mit ohrenbetäubender und ausgesprochen motivierender Wartemusik empfing. Nach ein paar endlosen Minuten wollte eine kurz angebundene Dame Genaueres zu meinem zurückgelegten Weg per PubliBike wissen und kündigte eine Untersuchung des Falles an.

Eine gute Woche später erhielt ich eine E-Mail. Das Team habe Objekt 103258 noch immer nicht finden können. Es sei nun intern als vermisst gemeldet worden. Und ich solle bitte meine Kontaktdaten sowie meine Haftpflichtversicherung angeben. Falls ich das nicht täte, würde mein Konto gesperrt.

20 Franken für eine Geisterfahrt

Pflichtbewusst gab ich alle gewünschten Daten preis, beteuerte aber nochmals schriftlich, das verschollene Velo zurückgebracht und keinesfalls gestohlen und auf dem Schwarzmarkt für E-Bikes zu Geld gemacht zu haben. Doch die Mitarbeitenden bei PubliBike zeigten sich unbeeindruckt. Ich hörte nichts mehr, sah aber eines Tages, dass man mir per App 20 Franken für meine angebliche Geisterfahrt verrechnet hatte.

Des Diebstahls verdächtigt zu werden, ist das eine. Was die Episode aber für meine milde Zwangsneurose bedeutet, zeigte sich, als ich es wenig später wagte, wieder einmal ein E-Bike auszuleihen. Ich fotografierte nach der Fahrt nicht nur das Display des Velos ab, das mir versicherte, die Rückgabe sei geglückt, sondern starrte danach auch noch wiederholte Male darauf, um mich ebendieser Tatsache zu vergewissern.

PubliBike, du bist nicht gut für meine geistige Gesundheit. Zeit, mein eigenes Velo wieder aus dem Keller zu holen. Das läuft zwar ohne elektrischen Antrieb, ich muss es dafür niemandem zurückbringen. Aber habe ich es eigentlich abgeschlossen?

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