Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Bildkolumne SchnappschussDer beste Moment von Putins Rede zur Lage der Nation

Beim Kamera-Schwenk ertappt: Einer der 1000 geladenen Gäste, die der Putins Rede zur Lage der Nation lauschen durften. Oder mussten.

Es ist ein Kreuz. Ständig muss man Veranstaltungen besuchen, die man gar nicht besuchen will. Das fing mit dem Mathe-Unterricht in der Schule an und setzte sich nahtlos im Berufsleben fort: Immer steht da vorne einer, der nicht gut reden kann, aber einfach nicht mehr damit aufhören will.

Weil das auf Dauer kein Zustand ist, gleichzeitig aber negatives Auffallen verhindert werden muss, hilft nur das Sitzungsgesicht. Ein einstudierter Ausdruck, der eine interessierte Aura verleiht, derweil man überlegt, wonach einem essensmässig der Sinn steht. Oder zu ergründen versucht, ob der Kollege vor einem die Haare färbt, zumal dieser Aubergine-Ton ... wobei: Vielleicht liegts nur am Licht? Auch kurzweilig: zu raten, wie viele der Anwesenden geschieden sind und bei wie vielen Männern die zweite Frau jünger ist.

Jetzt kann es aber aller Perfektionierung zum Trotz immer passieren, dass man ertappt wird. Dann schaut man just genau so drein wie dieser russische Offizier während des zweistündigen Zur-Lage-der-Nation-Monologs seines Präsidenten.

In der SonntagsZeitung-Rubrik «Schnappschuss» kommentiert Bettina Weber jede Woche ein aktuelles Bild.